Ihm kann ich mich überlassen

Das Lauschen nicht verlernen.
Auf die feinen Schwingungen
zwischen Himmel und Erde achten,
die noch vom Leben erzählen,
wenn alles tot erscheint.

Seine Worte hören,
wie den Rat einies Freundes.
Schmerzlich zuweilen, weil fordernd.
Lebensichtig, weil sie mich wachsen lassen.
Hoffnung weckend, weil er treu ist.

Nähe zulassen,
weil er meinen wirklichen Namen kennt,
den nur einer kennt.
Für Augenblicke die Augen schliessen dürfen.
Ohne Angst sich fallen lassen.
Schlafen, weil er für mich wacht.

Die Hand spüren, die mich weckt
zur rechten Zeit
und mich mahnt, aufzustehen,
wenn ich antworten muss
auf seinen Ruf und die Rufe der Welt.

Kurt Weigel

(Januar 2025)
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