Schneckenweisheit im April

 

 

 

"Geduld bringt Rosen", heisst es.
Unsere Schnecke würde sagen: "Geduld bringt Früchte",?

und vor allem:
"Hoffnung bringt Früchte", möchte ich ergänzen.

Das wurde mir so ganz plastisch vor Augen geführt, als ich auf die folgende Geschichte von Anthony de Mello stiess:

Als der Meister gefragt wurde, ob es ihn denn nicht entmutige, dass all seine Mühe anscheinend kaum Früchte trage, erzählte er die Geschichte von einer Schnecke, die an einem kalten, stürmischen Tag im späten Frühjahr aufbrach, um den Stamm eines Kirschbaums empor zu klettern. Die Spatzen auf dem Nachbarbaum lachten über ihr Unterfangen. Da flog ein Spatz auf die Schnecke zu und piepste sie an: "He, du Dummkopf, siehst du nicht, dass auf dem Baum keine Kirschen sind?"

Der Winzling liess sich nicht aufhalten und sagte: "Macht nichts, bis ich oben bin, sind welche dran."

Vielleicht ermutigt Sie das auch wie mich, wider alle Resignation
den oft winterlich kahlen Stamm unserer Gesellschaft, unserer Kirche,
unserer Gemeinschaften empor zu klettern?

April 2010              (Für Sie bereitgestellt von Sr. Myriam)

Hände in den Schoss legen Archiv 2010 Mit Fragen leben