Wo stehe ich'

Ein Priester berichtet aus einer Missionsstation:
Frau Alberto wohnt am Rande der Stadt in einer miserablen Hütte: durchlöchertes Dach, drei Möbelstücke in zwei winzigen Zimmern, drei kleine Kinder, dem Hungertod nahe. Sie war total verzweifelt und resigniert, als sie von Mitarbeitern von uns aufgespürt wurde. Ihr Mann war ihr vor vier Monaten davongelaufen. Die Mitarbeiter brachten der Familie zu essen und versorgten sie langsam wieder mit dem Allernötigsten.
Eines Tages konnte ich selber einen Besuch machen. Ich brachte als Geschenk eine Kerze und eine Schachtel Zündhölzer mit. Die Frau weinte vor Freude und sagte: "Vielen Dank, Pater, vielen Dank! Jetzt kann ich nachts, wenn die Kleine weint, wieder aufstehen, Licht machen und nachsehen, was ihr fehlt. Ich bin Ihnen ja so dankbar."

Eine junge Frau betritt einen Bäckereiladen. Es duftet herrlich nach frischgebackenem Brot. In den Regalen stapeln sich die Brote. Viele verschiedene Sorten von Broten werden da zum Verkauf angeboten.
Die junge Frau kann sich gar nicht entscheiden. "Bei dieser Auswahl ist es gar nicht leicht, das richtige Brot zu finden", seufzt sie. "Es muss etwas leicht Verdauliches sein, frisch und knusprig." ? Die Verkäuferin erwidert: "Wie wäre es denn mit diesen Vollkornbrot mit gedörrten Früchten? Das ist äusserst gesund. Das verkaufe ich viel." Nach langem Hin und Her entscheidet sich die junge Frau für dieses Brot. "Ich nehme nur das kleine 'Pfünderli', für wenn es mir nicht schmeckt", meint sieund bezahlt das Brot.
"Vielen Dank!" sagt sie noch und verlässt den Laden.

Wie steht es mit meiner Dankbarkeit, mit meiner Zufriedenheit?

(Für Sie gefunden von Sr. Myriam)

Juli 2009

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