Gott lässt uns Zeit

Kann man 50 Tage lang ein einziges Fest feiern?
Manchmal scheint mir die Aussage, die Zeit von Ostern bis Pfingsten sei eine einzige Feier der Auferstehung wie übertrieben.
Allerdings ist der Glaube, ein Gefolterter und öffenltich Hingericheter sei lebendig, sei auf-erstanden, auch etwas Ungeheuerliches, fast wie übertrieben.

Deshalb gefällt mir der folgende Text, den ich im "Te Deum" gefunden habe:

Die Liturgie der Kirche braucht Zeit,
sie schenkt uns Zeit:
50 Tage zwischen Ostern und Pfingsten,
50 Tage herausgehoben aus dem Alltagsgrün des Kirchenjahres,
50 Tage, um vom Grab ins Leben zu gehen,
50 Tage, um zu spüren, was Auferstehung heisst.
50 Tage Alleluja, die mir sagen:
der Tod hat nicht das letzte Wort.

 

Gott hat Jesus auferweckt,
Maria Magdalena sieht Ihn
und erkennt Ihn nicht,
bis Er ihren Namen ausspricht.
Dei Jünger begegnen Ihm auf dem Weg nach Emmaus,
beim Brechen des Brotes, am Ufer des Sees,
als er den Fisch mit ihnen teilt.

Zeit für die Jünger,
sich diese neue Daseinsweise ihres Meisters
zu vergegenwärtigen.
Zeit für uns,
den Glauben an Seine Auferstehung
wachsen zu lassen.

50 Tage lang
in der Verheissung des Beistandes, des Tröster-Geistes,
der uns in die Wahrheit einführen wird
und uns neu be-geistern wird,
damit wir wie Maria von Magdala
Zeuginnen und Zeugen
Seiner Auferstehung sein können.

Mechthild Bettinger in 'Te Deum' Maria Laach

(Für Sie gefunden von Sr. Petra - Mai 2016)

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